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° Bürgergeld und Freiwirtschaft ° Sonntag, 21. Oktober 2007

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Der Widerspruch zwischen Bürgergeld und Freiwirtschaft ist ein Denkfehler und kein echter Gegensatz. So gibt es auf der einen Seite Leute die meinen das Bürgergeld sei Sozialismus ohne je in diesem System gelebt zu haben und auf der anderen Seite gibt es Minderheitennegierer, die glauben sich mit dem Geldproblem, nicht auch noch beschäftigen zu müssen.

So wie das Bürgergeldmodell reine Konsumsteuern vorschlägt so schlägt das Freiwirtschaftsmodell auch nur eine Lösung vor, die dabei den Nachteil hat, in einer tiefen Tabuzone oder Machtzone zu liegen. Dabei geht es nur um die alleinige Frage: Wie händelt man natürliche Monopole?

Zwar werden die Freiwirtschaftler (FW) das Bürgergeld immer als den Zweiten vor dem ersten Schritt sehen aber auch dieser Schritt ist immerhin ein Schritt und die BG Leute werden ihr System ebenfalls als ein Perfektes sehen, solange sie nicht mit dem Geldproblem konfrontiert wurden.

Es geht um die Frage: Wie bucht man Geld in das Tauschmittelsystem (natürliches Monopol) ein und wie bucht man es wieder aus? Und es geht um die Frage: Ob eine direkte Steuerung von Tauschmittelumlaufgeschwindigkeit (Verhinderung von Inflation und Deflation) machbar und möglich ist!

Wenn sich Freigeldleute auf eine solche Definition einigen können und wenn sich BG Leute sich darauf herablassen können dann gäbe es zumindest die Basis, das egal welche Gruppen in Zukunft an Stärke gewinnen, sie sich gegenseitig befruchten können!

So ist bei den FW Menschen die These nicht umsonst beliebt, die da heißt: Die BG Bewegung soll nur die FW Bewegung niederhalten oder sogar bekämpfen!

Es geht hier um die Lösung des Existenzproblems der Menschheit an sich!

Ich möchte deshalb eine Lösung vorschlagen die einen Ansatz zu einer noch besseren Lösung sein könnte. Ich will damit das Bürgergeld und seinen immensen Möglichkeiten etwas Verfreiwirtschaftlichen und damit auch den BG Leuten in soweit dienen, als das sie in den Möglichkeitsraum der FW Bewegung erkennen können. Den beide Systeme können sich gar schnell verlieben und Nachwuchs zeugen.

Im Ergebnis der FW These würde eine Gesellschaft zu einer Gesellschaft werden in der sehr wenige Superarme als auch Superreiche leben würden. Im tiefen Sinn will das die Bügergeldbewegung aber auch!

Das Einbuchen von Geld – also die Hervorbringung von Zahlungsmittel (Tauschmittel) erfolgt durch einen Kredit zwischen Staat und Banken. Im BGFW System würde dies natürlich so bleiben mit einer kleinen Änderung: Der Saat bucht das Geld direkt und ohne Umweg in das System, mittels Bürgergeld ein. Dafür braucht es neben dem Fixbürgergeld nur einen Anteil, der als Extra wahrgenommen werden sollte. Dadurch das die größte Menge auch dort ausgegeben wird wo die Kaufkraft am geringsten ist – ist auch eine Umlaufbefeuerung gegeben.

Alle Konsumsteuern und nicht nur, die eine Mehrwertsteuer, fließen dabei auf ein gemeinsames Zwischenkonto, das für alle Bürger jederzeit einsehbar ist! Ich betone das alle Konsumsteuern weil innerhalb des BG Systems noch gewaltige kreative Reserven liegen.

So könnte Alkohol einer Sondersteuer unterliegen die abhängig vom Alkoholgehalt ist oder eine Tabaksteuer die abhängig vom Reinheitsgehalt ist. Eine Drogensteuer die alle Drogen legalisiert und in direkter Konkurrenz zum illegalen Markt stehen kann. Dies ist notwendig zu erwähnen, da der Preis des Staates auch ein Preis dessen ist was man effizient gestalten will!

So ist die gesellschaftliche Schädlichkeit der einzelnen egoistischen Freiheit im Sinn der Konsumsteuer auch enthalten. Der Diskurs darüber wäre die Politik!

Es geht also nicht um Verbote sondern um Nachweise und diese kosten auch Geld und schaffen Arbeit.

Das gemeinsame Zwischenkonto dient aber nicht nur der Transparenz sondern es verhält sich wie ein negatives Konto, wo eine Steuer mit ca. einem Prozent, zu einem Ausbuchungskonto abgeführt wird. In diesem „Ausbuchungskonto“ wird also Geld aus dem Tauschmittelkreislauf entzogen und dies ohne Gegenleistung, aus dem alleinigen Grund, weil es dem Tauschmittelkreislauf – also der Gesamtökonomie dient.

Dieses Ausbuchungskonto kann wie ein Schieberegler in seiner Funktion eingestellt werden. Stände der Schieber auf dem Wert 0, so werden alle eingehenden Beträge eliminiert. Bei einem Wert von 100, würden alle Beträge als Kredite, die nur mit Tilgung bedient werden, an private Banken weitergereicht werden. Auch dient dieses Konto dafür alle Rückzahlungen auf zu nehmen und auch alle Steuern, die nicht zur Konsumsteuer gehören aber Gesellschaftlich nötig erachtet werden.

Diese Steuern sollten die Eigenschaft haben, das man sie auch umgehen kann und damit der Gesellschaft als ganzes dient! Es sollten deren auch sehr weniges sein!

Als Beispiel könnte ich die Erbschaftssteuer nehmen. Die Sicherheitsvorsorge ist in einem Bürgeldgeldsystem nicht mehr erste Priorität und mit dem Todesfall auch abgegolten. Die hohe Vergesellschaftung in Form von Erbschaften die eine gewisse Größe übersteigen, sehe ich als notwendig an. Anderseits kann die Übereignung zu Lebzeiten auch ohne eine Schenkungssteuer möglich sein, wenn man einen Zeitraum zwischen Schenkung und Tot dann auch unterschiedlich besteuert. Auch eine Finanztransaktionssteuer könnte dazu gehören, so sie die Eigenschaft hat das Tauschmittelsystem zu stabilisieren.

Das Systemeigene unkontrollierte Geldmengenwachstum kann über solch ein Ausbuchskonto kompensiert werden als auch die Bereitstellung von Krediten an Privatbanken. Der Zinsanteil würde dann auch die reine Dienstleistung der Bank widerspiegeln.

Man braucht also keine Sinnlosprojekte, wie Atomkraftwerke oder Bombenproduktion um Geld aus dem System zu bekommen, das es nicht umgehend Nachfragewirksam wird. Die freiwirtschaftlichen Forderungen könnten in einem etwas indirekteren Wege, also auch in solch einem Bügergeldsystem erfüllt werden und die verantwortlichen Ökonomen bekämen dafür auch noch zusätzliche Steuerungsspielräume.

Der Staat stände in einem beständigen Druck effektiv sein zu müssen, weil er nur die Einnahmen zur Verfügung hätte die über dem Bürgergeldanteil lägen. Der Staat würde zum Diener des Volkes werden und nicht mehr so Parasitär wirken wie heute.

Die Hälfte aller Gefängnisinsassen könnte frei sein wenn … die Hälfte der Polizei könnte man nicht brauchen wenn … so wie es eine Hilfsfeuerwehr gibt so gäbe s eine Hilfspolizei der Bürger … wenn ein Mensch in einer anderen Realität leben will und die Gesellschaft dabei nicht schädigt, sondern dabei eine art „Sonderwunschkonsumsteuer“ zahlt, dann nützt er dennoch dem Gesamtsystem.

Wenn eine Idee das Milliardenfache mehr Wert sein kann als eine Arbeit von X dann kann man auch nicht der Anmaßung unterliegen, dieses System aus der heutigen Perspektive, aus der Kreativlosigkeit heraus zu beurteilen.

Das Bürgergeld in einem klaren Freigeldsystem oder das Bürgergeld mit einem indirekten Freigeldsystem ist eine Perspektive für die ganze Welt und für die Entwicklung der Demokratie an sich!

Silvio Gesell forderte das Bürgergeld für Mütter – warum nicht für Väter und Kinder auch?

Dabei gilt weiter das die Vergesellschaftung von natürlichen Monopolen durch ein intelligentes Steuerungssystem zu gewährleisten ist. Alle Steuersysteme sollten dabei die Eigenschaft besitzen, in ihrer Funktion negativ Rückgekoppelt zu sein, also aus sich heraus Stabilität nach zu streben.

Die Perspektive ist also dennoch die Freiwirtschaft wenn gilt: Natürliche Monopole gehören in ihrer Funktion Vergesellschaftet – das heißt sie gehören den Benutzern.

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  1. 18.10.2007 11:27 — Willi

    Lösung:
    KAPITALISMUS = Geldvermehrung ohne Wertschöpfung = Arbeitslosigkeit / Hyperinflation Zusammenbruch

    FREIWIRTSCHAFT = Umlaufgesichertes Zahlungsmittel nur verfügbar über Arbeit,Verhinderung leistungsloser Einkommen.
    Wirtschaft am Bedarf,Vollbeschäftigung durch breit gestreuten Wohlstand für alle,hohe Kaufkraft,bezahlbare Arbeit, finanzierbares Sozialsystem.

    Bürgergeld oder dieses BGE könnten niemals eine Freiwirtschaft ersetzen, weil der Systemfehler, ZINS u.ZINSESZINS, damit nicht aus der Welt kommt.
    Bürgergeld oder BGE sind darüber hinaus, nur über eine Irrwitzig hohe Konsumsteuer zu haben und entbinden zudem noch den Unternehmer von seinen sozialen Verpflichtungen.

    Bürgergeld und BGE sind keine Lösung, einerseits wegen der Bezahlbarkeit und andererseits durch Freiwirtschaft total überflüssig.

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  2. 21.10.2007 22:26 — Oldy

    Wenn das Bürgergeld aus den Einnahmen aus anderen Monopolen, wie der Wegsteuerung eines Teiles der Grundente und der Geldzinsen bezahlt werden kann, ist nichts dagegen einzuwenden.

    Aber eine Finanzierung durch eine hohe Konsumsteuer ais es die Mehrwertsteuer ist, ksnn nicht funktionieren. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 45 bis 50%, wie vorgeschlagen, würde keine Mehreinnahmen bringen, sondern nur die Gewerbetreibenden in Schwarzarbeit und Schwarzhandel treiben.

    Als der österreichische Staat vor etwa 30 Jahren die Mehrwertsteuer für Luxusgüter von 16% auf 36% erhöhte, bekam er weniger Steuern als zuvor.

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  3. 26.10.2007 08:08 — Angelika Garbaya

    Darf ich eine Information dazu geben?

    Silvio Gesell hat nicht das Bürgergeld für die Mütter gefordert. Er forderte, dass die Bodenrente allen Menschen zufließt und das ist dann gegeben, wenn jeder neue Erdenbürger/Erdenbürgerin mit diesem Geld ausgestattet wird. Da man aber einem 3 -Jährigen, schon gar nicht einem Säugling Geld in die Hand geben kann, um sich zu versorgen, sollte das Geld den Müttern ausbezahlt werden. Zu Zeiten Gesells waren es wirklich fast nur Frauen, die für die Kinder sorgten. Wenn also jedes Kind mit diesem Geld über seine Erziehenden – und natürlich können das heute Väter, Mütter, sogar Adovtiveltern – sein, dann hat jeder Mensch teil an der Bodenrente und zwar bis er volljährig ist und man annehmen kann, dass er/sie seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann.
    Gesells Müttergeld hat also mehr mit dem heutigen Kindergeld zu tun, als mit dem Bürgergeld oder dem Grundeinkommen. Nur dass es nicht mehr aus Steuergeld finanziert werden soll, sondern aus der Bodenrente.

    Wenn man auch mal rechnen darf: wenn die Bodenrente an alle Menschen verteilt wird, dann reicht es nicht hinten und nicht vorne, es kommt für alle ein lächerlicher Betrag heraus, den viele mit Beginn ihres Berufslebens nicht mehr brauchen werden und der dann den Kleinen zur wirklich guten Kindheit und guten Ausbildung fehlt.

    Angelika

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  4. 04.02.2009 21:01 — Jerome

    Bis zum 10.02.09 kann jeder noch für das bedingungslose Grundeinkommen petieren:
    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;petition=1422;sa=sign

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