meer

Erzählung: Terror gegen Hoover Montag, 06. Januar 2014

Peter Brown liegt auf dem gekachelten Boden einer abgedunkelten Einzelzelle, die Kühle ist für die Verhältnisse von Texas allerdings recht angenehm.

Seine Strafe betrug 6 Monate aber auch diese Zeit kann lang werden.

Vor einer Woche hatte er einen dieser zynischen Typen geschlagen, die ihn mit göttlichen Worten erbauen wollten, wenn sie nicht gerade eine Gaskammerschicht einlegten.
Seine Frau hatte die Scheidung beantragt und auch noch eine Verfügung erwirkt, so dass er nicht einmal seinen Sohn sehen durfte, nicht näher als 300 Meter entfernt, nennt sich das!
Irgendwann merkte er auch, dass er sein Haus nicht mehr halten konnte, weil es die Bank so wollte.
Peter fühlt sich am Ende seines Lebens, mit knapp über vierzig Jahren.
Er hatte sinnlos unschuldige Menschen töten müssen und dieser Geruch an ihm, ließ seine geliebten Menschen vor ihm weglaufen.
Ab und zu rastete er schon einmal aus, die letzte Prügelei mit der Polizei war eine zu viel.
Der Krieg frisst alle Männer, egal wo er zu erst zu beißt.
Dieser Ort, an dem er nun lag war, seine Zukunft und wenn er raus kam, würde die Wirtschaftskrise den Rest erledigen.
Gestern war ein Brief von der Bank gekommen, seine Heimat ohne Rückenhalt, war aufgelöst worden.
Die Zahlungen von der Armee gingen nicht mehr auf sein Konto ein, man wurde ihn Unehren entlassen!
Irgendwann hatte einer der Wärter, ihn einmal zu viel, als Verlierer beschimpft, so lag er denn auf dem kalten Boden in Dunkelhaft.
Er hatte versucht den Kerl eine in die Fresse zu hauen, er war aber leider zu schnell gewesen, mit seinem Schlagstock.
Er war ein Mörder aber niemand hatte ihn wegen Mordes hier hergebracht.
Da bemerkte er das fast alle „Gewinner“ Leute umgebracht hatten.
Winston Churchill war ein Mörder so, wie Ernest Hemingway ein Mörder war, alle verschieden, alle töteten aus anderen Gründen aber sie hatten in diesem System ihren Ehrenplatz.
Was würde sein Sohn später über ihn denken?
Da fiel es ihm eines Nachts wie Schuppen von den Augen, er erwachte und wusste, wer die Wahrheit sagte.
Alles was ihm das System über die Gründe des Krieges gesagt hatte war gelogen, was hindert ihn also daran zu glauben, das diese Bestie, die eigenen Leute angreift, um ihre eigentliche Ziele zu erreichen.
Tag ein Tag aus, auf allen Fernsehkanälen sprachen die Schnellsprecher von „Terroristen“ aber die Leute die ihn versuchten zu töten waren Partisanen und keine Terroristen, er konnte sie sogar irgendwie verstehen.
Wo waren also die echten Terroristen?
Es gab keine mehr, aber die Bestie schürte die Angst vor dieser Fiktion.
Was wäre, wenn er selbst zu einem Terroristen würde?
Hätte er dann den Grund, den er brauchte, um den Wärtern in den Arsch zu kriechen? Sich danach brav einen Job zu suchen und den Bewährungshelfer Zucker in den Arsch blasen?

Danach konnte er zur Tat schreiten, und wenn es vorbei war, würde er noch einen würdigen Prozess abliefern können, dann war der staatliche Tot sein Schicksal.
Aber niemand würde es noch wagen, ihn als einen Verlierer zu schimpfen!
Vielleicht hätte er Glück und niemand würde ihn finden, dann könnte er seinen privaten Krieg bis zum Ende seiner Tage genießen?

Er hatte die Selbstmordattentäter in nächster Nähe erlebt.
Wie sie einer tausendfach stärkeren Kampfkraft brechen konnten. Ihm war klar, das diese Eigenschaft zu seinem Plan gehören musste.

Die Frage war: Was konnte ein ausgebildeter Mechaniker und Soldat, mit seinem Wissen anrichten? Hier in dieser Zelle hätte er Zeit zu planen, diese Planung würde ihm auch helfen die Einzelhaft in Dunkelheit zu überstehen.

Er startete sein privates Kino, er schrieb das Drehbuch und zeichnete den Plot Szene um Szene.

Ein paar berühmte Leute könnte er umbringen oder den Präsidenten, aber das war eher sehr schwierig zu machen, und selbst wenn es ihm gelänge, dann stände er noch hinter Oswald!

Etwas Gewaltiges, etwas Unvorstellbares, etwas was ein Symbol zerstörte?

Etwas was dem Angriff einer ganzen Armee entsprach aber mit simplen Mitteln zu bewerkstelligen war, was den 9.11 überragte aber gleichermaßen dem System vorführte, den gewaltsamen Weg gegen das eigene Volk zu lassen!

Das System musste hernach den Einzelnen fürchten, seine Nachfolger würden dies verstehen.
Er brauchte eine einfache aber gewaltige Waffe am rechten Platz, das Wie umkreiste er von außen nach Innen, die Dunkelheit sollte ihn quälen, keiner der Aufseher sprach ein Wort zu ihm, als Exmilitär wusste er genau was Folter war.

Es klapperte im Schloss, die Türe schob sich einen Spalt auf, er reichte die Wasserflasche und die Schüssel heraus und bekam beides gefüllt zurück, danach krachte die Tür zu, so laut, dass ihn die Stille danach, fast erschlagen hätte.

Die Angst entzündete seinen Körper und brannte den Hass, bis tief in seinen Kopf, hinunter zum Wurzelchakta.

Dort wurde es aber eiskalt, ihm war es eine Freude, an seinem Plan zu arbeiten!

Er erwachte und ein Name lag auf seinen Lippen, Hoover, diese Ausgeburt, eine Art Bulle und ein steinernes unzerstörbares Denkmal, ein Symbol.

Dieser Damm der sich den wilden Fluten des Natürlichen entgegen stellte und die Wirtschaftskraft von Kalifornien bildet.
Er wusste schon, dass dieser Hoover im Damm, nichts mit dem Chef des FBI zu tun hatte.

Er hörte sich laut JA sagen, so als spräche die innere Stimme nun aus dem Off.
Das Ziel hatte er gefunden aber das, wie war völlig unmöglich.
Er spürte die Energie, Hass, es floss wie ein bleiernes Glück durch seine Adern.
Er hatte ein Ziel und ab jetzt könnte er jeden Arsch ablecken wenn es dem Ziel diente, eine seltsame Freiheit breitete sich in seiner Dunkelzelle aus.

Der völlg Ohnmächtige sieht sein sein Gegenüber.
Er würde den Hoover Damm sprengen und etwas Unmögliches tun, er würde der Natur ihren Raum zurückgeben und einen ganzen überheblichen Staat vernichten. Dies Flutwelle würde die Bilder erzeugen, die ihn unsterblich machen würden.
Die Wasserhähne würden trocken sein und die Schwimmbecken leer. Dann hätte Amerika eine gute Aufgabe zu lösen.

Wenn das System daran versagt, dann ist auch das System zerstört und alles begann mit Edgar Hoover und endete mit Peter Brown.

Las Vegas, diese symbolträchtige Geldhure … da bekam er einen Lachkrampf, er schüttelte sich und kreischte. Die Wärter öffneten die Tür und schleiften ihn über den Gang, an dessen Ende, ein Mann mit einer Nadel stand, er stach sie ihm in sein linkes Bein, dann wurde die Welt völlig dumpf und leer, er konnte keinen Gedanken mehr denken, er lag in einem weißen Bett und durch die Vorhänge der Fenster strömte Abendlicht.

Er versuchte zu denken, dass sie ihm beim Denken erwischt haben, alles nun verraten war, aber eine bedrohliche Dumpfheit umarmte ihn, und strömte durch ihn hindurch.

Tief Müde zu sein, ohne schlafen zu können, die Zeit gab es nicht mehr!

Als in Las Vegas Bay ein 30 Meter langer Sattelschlepper eintraf und ein Autokran, der ein ebenso langes, fast 5 Tonnen schweres Betonschiff entlud, da monierte der Hafenmeister, denn für den See brauchte man eine Genehmigung und die Größe der Schiffe war natürlich beschränkt.

Ein Offizier der Marine stieg aus einem schwarzem Auto und klärte die Sache ab. Es gehe um die nationale Sicherheit und geheime Manöver, so sprach er in gewohntem Befehlston.

Das Schiff war zu Wasser gelassen und schwamm enorm tief, das Deck wurde durch kleine Wellen schon überspült, es machte den Eindruck sehr schwer zu sein und jeden Augenblick sinken zu können.
Ein zweiter LKW der Armee, entlud ein übergroßes Gummifloß, was schon voll aufgeblasen war und ein großes Bündel, es sah aus wie eine Rolle Segeltuch.
Dieses wurde von dem Kran auf das Gummifloß gehoben, Seile wurden verbunden und gespannt und im nächsten Augenblick fuhr der Offizier mit dem Tandem schon los in Richtung Hoover Damm.

Der Hafenmeister telefonierte mit der Polizei aber die hatten sehr wenig Zeit, weil Bombendrohungen in verschiedenen Spielkasinos, eingegangen waren.

Die Sicherheitskräfte am Damm wurden alarmiert, als die Sperrseile durchtrennt wurden, in den Kameras war ein solides Schiff zu sehen, was kaum noch aus dem Wasser aufragte und sich der Mauer näherte. Dahinter schwamm ein durchsichtiger, gut 40 Meter langer Schwanz, halb auf dem Wasser und schon halb unter dem Wasser. Ein kleines schnelles Jetski entfernte sich durch die geöffnete Seilsperre.

Per Lautsprecher wurde der Führer des Schiffes aufgefordert, an zu halten, sonst würde er beschossen werden. Im gleichen Augenblick sank das Schiff in die Tiefe und zog das durchsichtige hinter ihm schwimmende etwas mit sich.

In 50 Meter Entfernung vor der Staumauer sank das Schiff als Anker in 180 Meter Tiefe.

Auf 30 Meter unter der Wasseroberfläche öffnete der automatische Druckregler die Wasserstoff als auch die Sauerstoffflaschen. Die dehnbare Spezialfolie blies sich dabei mit Gas auf, als das Betonboot den Grund berührte, war der Ballon schon knapp zur Hälfte gefüllt, in seinem Inneren pendelte eine Kugel von der Größe eines Fußballs.

Die Sicherheit vom Hooverdamm gab Großalarm und forderte Marinetaucher an, die Polizei meldete indes die Festnahme eines Mannes, auf den die Beschreibung zutraf.

Der Mann hieß Peter Brown, er telefonierte in Las Vegas in einer Telefonzelle, mehrere örtliche Radiostationen und lud ihre Vertreter ein, bei seiner Festnahme zugegen zu sein.

Vor der offenen Zelle standen Taxis und ihre gelangweilten Fahrer wurden ganz hektisch als immer mehr Leute von der Presse eintrafen und den Herrn filmten der sich Peter Brown nannte.

Er hielt eine kleine Rede in die Mikrofone:

„Liebe Bürger, liebe Presse, liebe Mörder und Terroristen, ich werde mich gleich der Polizei stellen, sie sollte also warten, bis ich ausgesprochen habe, weitere Aussagen zum Untergang dieser Stadt mache ich nicht. Ich habe ein 40 Meter lange und eine 10 Meter breite Bombe unmittelbar neben dem Hooverdamm angebracht, diese Gasbombe, wenn sie rechtzeitig gefüllt ist, bevor die Marinetaucher eintreffen, wird eine gewaltige Explosion, in weit über hundert Meter tiefe auslösen.

Ich bin ein Mörder als auch ein Terrorist, ich werde meine gerechte Strafe bekommen und Ihr die Eure! So wie ein deutscher Einwanderer, Oskar Klein, euch das O:K beigebracht hat, weil er seine Namenskürzel auf die Fordmobile in der Endkontrolle schrieb, so werdet ihr in Zukunft das genau gegenteilige Kürzel in den Sprachgebrauch nehmen. P:B – das Unglück hat begonnen!“

Die Menge kreischte amüsiert, es war einer dieser wirren Spinner, mit denen Las Vegas bevölkert war. Polizisten in Zivil führten P:B ab!

Die Nationalgarde versuchte durch die Wasseroberfläche zu schießen, die Marinetaucher sollten jeden Augenblick eintreffen.
Der Ballon war gefüllt und stand nun still nach oben, die Initialzündung aus Knallquecksilber, steigerte noch einmal die Kraft der Gasexplosion, das angrenzende Wasser würde verdampfen und Dampf vertausendfacht sein Volumen.

Die Wucht lies den Damm wanken und wie ein Wassergeschoss fegte eine Springwelle die Nationalgarde von der Dammkrone. Nun kochte der See wie die brüllenden Fünfziger und jede weitere Welle drosch gegen das Betonbauwerk ein.

Der anfliegende Marinehelikopter machte Filmaufnahmen aber setzte natürlich die Taucher nicht mehr ab!

Der Damm blieb stehen, aber die Gerüchte, dass er im Innern rauschte und tropfte, dass unglaubliche Wassermengen durch das Bauwerk torkelten, erzeugten panische Angst.

Die Experten gaben keine Sicherheitsgarantien mehr, nur wenn man den kompletten See ablassen würde, um den Damm zu reparieren, könnte es eine Lösung geben.

In eine Situation des Wassermangels entschied die Politik zu warten.

Peter Brown wurde per Geständnis zum Tode verurteilt und nach Indizien verurteilt, er half bei der Aufarbeitung des Falles mit.

Schon ein halbes Jahr später fand die Hinrichtung auf dem Giftbett statt, weil Brown keinen Gnadenakt stellte.
Da seine Tat die Gesamtbevölkerung betraf und weil ein Exempel exekutiert werden sollte, gab es zum ersten Male eine Live Berichterstattung!

Die letzten Worte des Peter Brown:

„Ich jammere nicht in der Stunde meines Todes und ich vergebe keinen Mörder, auch nicht mir selbst! Ihr die ihr denkt nur Zuschauer zu sein, euch sage ich das Gleiche, als böser Geist werde ich bei Euch bleiben, P:B werdet ihr mich rufen!
Das System hat mich dazu gemacht und nun spürt euch einmal in diese Mauer, sie tropft und sie ist verschoben und voller Haarrisse, ihr lebt in der Wüste und werdet es wohl dann merken wenn ihr kein Wasser mehr zum trinken habt (Der Henker versuchte abzubrechen, aber auch er hatte so eine Situation noch nie erlebt) wenn ihr nicht zuvor ersoffen seit! Ich könnt mich nicht töten, weil ich sterbe, wenn ich will, so werde ich zum bösen Geist!“

Als Peter Brown das Wort „Geist“ sagte, gab das EKG Alarm, laut Vorschrift musste ein Arzt den Häftling wiederbeleben, sodass die Todesstrafe bei lebendigem Leib, durchzuführen sei.
Der Arzt ging nach Vorschrift vor aber es hatte keinen Zweck, er schüttelte mit dem Kopf, der Delinquent maßte sich einfach an, selbst zu sterben.

P:B hatte es gemacht, sich selbst gestellt und ist seiner Strafe entkommen. Er war außer Kontrolle und hatte das Land auch noch verflucht.
Die Elite wusste nun, dass die Live Berichterstattung ein Fehler gewesen war, wie groß, das wussten sie noch nicht!

In der Schaltzentrale des Hoover-Kraftwerkes waren alle Beschäftigten versammelt, sie wollten der Hinrichtung natürlich zu sehen, es war ja auch ihr Hooverdamm.

Die schwere Eisentür wurde geschlossen und eine Schweißflamme zog ohne zittern, eine Schweißnaht. Danach brannten einige Kabelschächte.

Dunkel war es und kein Handy funktionierte an diesem Ort, der Armierung wegen.
Sie donnerten gegen die Tür und riefen: „Pete, mach keinen Scheiß, mach die Tür auf“!

Dann machten sie sich gegenseitig schwere Vorwürfe, wer hat angefangen den Pete, Peter Brown zu nennen, ihn zu schikanieren, den Halbindianer.

Sie hatte ihn verboten die Gasflaschen an seinem Arbeitsort aufzubewahren, so musste er wegen jeder neuen Flasche eine extra Tour durch die langen Gänge der Mauer machen.

Nun holte der Schweißer alle seine Flaschen, eine nach der anderen und stieg mit ihnen tief in das Bauwerk. Er hatte genug Zeit, denn der Rest der Schicht saß in der Mausefalle.

In sechs Stunden würde erst die Ablösung kommen!

Er stellte eine Kerze ganz oben auf den Eisenschrank, er zündete sie an und drehte im Nebenraum hinter dem Gang, gute 30 Meter weit weg, alles seine Flaschen auf, dann schaltete er alle Sicherungen aus und verschloss jede Tür.

Still wurde es im rauschenden Gemäuer denn die Wasserturbinen trudelten aus, jeder Tag war Angst für ihn gewesen, keiner rettete die Situation.

Sein ähnlicher Name und seine kopfkranken Kollegen erledigten den Rest.

Ihm war klar geworden, was die Botschaft des Ganzen gewesen war.
Wenn die Regierung keine Angst vor dem eigenen Volk hatte, dann war dies schlecht, aber wenn das Volk Angst vor der Regierung hatte, dann war dies eine Katastrophe.

Die frische Nachtluft, die Sterne über ihn dann gab er Vollgas auf seiner Maschine, er zog flach durch die Kurven und wollte nur noch weg, höher nicht niedriger!

Das Licht ging in ganz Kalifornien aus und die Wasserhähne tropften. Die Flutwelle nahm alles mit sich und zermalmte es. Eine zugeschweißte Tür wurde gefunden. P:B hatte recht behalten, der Hoover war zerbrochen, der große CANYON, war fast wieder frei!

Buch Weltenaufgang

Autor auf XinXii

:: :: :: :::::: :: :: ::

kommentieren

Die Mailadresse wird nicht mit angezeigt.

:: :: :: :::::: :: :: ::