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° Interview mit Assad - angloUSrael will mehr Krieg! ° Sonntag, 01. September 2013
frieden, krieg
Bildquelle: IRB
Q1 Interviewer:
Herr Präsident, die dringendste Frage heute ist die aktuelle Situation in Syrien. Welche Teile des Landes sind noch von den Rebellen kontrolliert?
Präsident al-Assad:
Aus unserer Sicht ist es nicht wichtig welche Gebiete von den Terroristen oder von der Regierung kontrolliert sind; Wir stehen nicht einer konventionellen Besatzung gegenüber, sodass wir es nicht in diesem Kontext betrachten können. Wir bekämpfen Terroristen, die in bestimmte Regionen, Städten und Peripherien von Stadtgebieten infiltriert sind. Sie verwüsten, zerstören Infrastruktur und töten unschuldige Zivilisten nur weil sie die Terroristen denunzieren. Die Armee mobilisiert in diesen Regionen mit den Sicherheitskräften und den Strafverfolgungsbehörden um die Terroristen, diejenigen, die sich der Gemeinschaft entziehen. Daher ist das wesentliche unserer Aktionen den Terrorismus zu schlagen. Unsere Herausforderung dieser langwierigen Situation wurde intensiviert als große Mengen von Terroristen aus anderen Ländern – es werden Zehntausende geschätzt – in Syrien eindrangen. Solange sie finanzielle und militärische Hilfe weiterhin erhalten, werden wir sie auch weiterhin bekämpfen. Ich kann bestätigen, dass es uns nicht überall gelang wo die syrische Armee es geplant hatte den Terrorismus auszuräuchern. Die Mehrheit derer, die wir bekämpfen Takfiris sind. Sie folgen der Al-Qaida-Doktrin. Dann gibt es auch noch eine kleine Anzahl von gesetzlosen Söldnern. Wie ich sagte ist es also nicht wesentlich welche Gebiete von Terroristen kontrolliert werden. Aber wo auch immer der Terrorismus zuschlägt, wir schlagen zurück!
Q2 Interviewer:
Doch bei westlichen Mainstream-Medien wird behauptet, dass die Terroristen 40 – 70% des syrischen Territoriums kontrollieren würden. Ist das die Realität?
Präsident al-Assad:
Es gibt keine Armee der Welt, die bewaffnet in jeder Ecke eines Landes gleichzeitig sein kann. Die Terroristen nutzen das aus und schlagen in den Gebieten zu, in denen zu diesem Zeitpunkt keine Armee ist. Sie fliehen von einem Gebiet zum anderen und wir sorgen dafür, dass sie aus diesen Gebieten beseitigt werden. Daher wiederhole ich, dass das Problem nicht die Größe der Gebiete ist, die sie infiltrieren sondern der große Zufluss von ausländischen Terroristen nach Syrien. Ein weiteres wesentliches Kriterium für den Erfolg ist, ob die syrische Armee in der Lage war in jeden Bereich der Terroristen einzudringen und sie dort zu besiegen? Ganz sicher, die Antwort lautet ja, der Armee ist es immer gelungen und es wird ihr auch weiterhin gelingen. Doch es braucht etwas Zeit, weil solche Kriege nicht plötzlich enden und das wird noch einen hohen Preis kosten. Selbst wenn wir alle Terroristen beseitigt haben werden wir dann einen hohen Preis dafür gezahlt haben.
Q3 Interviewer:
Herr Präsident, Sie haben von islamistischen Extremisten namens “Takfiri”-Kämpfern gesprochen. Sind sie Gruppen die sich sporadisch zum kämpfen organisieren? Oder gehören sie einer organisierten Struktur an, die versucht Syrien und den Nahen Osten zu destabilisieren?
Präsident al-Assad:
Sie fahren zweigleisig. Sie sind sich ähnlich indem sie der gleichen extremistischen Takfiri Lehre angehören, die auf Einzelpersonen wie Zawahiri fußt. Sie haben auch ähnliche oder identische finanzielle und militärische Rückendeckung. Sie unterscheiden sich dann in der Basis. Sie sind inkohärent und zerstreut – jede Einheit hat einen separaten Führer und verfolgen unterschiedliche Agenden. Natürlich ist sehr wohl bekannt, dass Länder wie Saudi-Arabien, die den Geldbeutel innehaben sie formen und manipulieren können um ihre eigenen Interessen verfolgen zu lassen. Ideologisch mobilisieren sie diese Länder durch direkte oder indirekte Methoden zum extremistischen Werkzeug. So zum Beispiel erklären sie die Muslime müssten in Syrien den Jihad ausbreiten, dann würden tausende Kämpfer reagieren. Finanziell können diejenigen, die finanzieren und bewaffnen, solche Gruppen anweisen bestimmte Handlungen auszuführen oder Terrorismus und Anarchie zu verbreiten. Dieser Einfluss Saudi-Arabiens verschmelzt dann durch finanzielle Mittel und der Wahhabiten Ideologie mit den Terroristen.
Q4 Interviewer:
Die syrische Regierung behauptet, dass es eine starke Verbindung zwischen Israel und den Terroristen gäbe. Wie kann man das erklären? Es wird allgemein empfunden, dass die extremistischen Islamisten Israel doch hassen würden und bei seinem Namen hysterisch würden? Präsident al-Assad: Wenn das der Fall ist, warum ist es dann so, dass wenn wir die Terroristen an der Grenze schlagen Israel unsere Kräfte attackiert um Druck von den Terroristen abzulenken? Warum blockiert Israel nicht die Terroristen sondern lässt sie sogar durch ihre Barrikaden, so dass sie aus einer anderen Richtung wieder angreifen können? Warum hat Israel direkte Angriffe auf die syrische Armee in den letzten Monaten häufiger durchgeführt? Also scheint ihre Vermutung ungenau zu sein. Es war Israel, das öffentlich erklärt hat, dass es mit den Terroristen zusammenarbeitet und die Terroristen in ihren Krankenhäusern behandeln würden. Wenn diese terroristischen Gruppen wirklich feindlich gegenüber Israel wären, bei ihrem Namen hysterisch werden würden, warum kämpften solche Gruppen dann gegen die Sowjetunion, Syrien und Ägypten, die einen einheitlichen Schlag gegen Israel hätten ausführen können? Wer hat diese terroristischen Gruppen denn ursprünglich organisiert? Diese Gruppen wurden zunächst in den frühen 1980er Jahren von den Vereinigten Staaten und dem Westen geschaffen, finanziert durch Saudi-Arabien, um die Sowjetunion in Afghanistan zu bekämpfen. Logisch fortgesetzt: wie könnten solche Gruppe, organisiert von den USA und dem Westen, jemals einen Schlag gegen Israel durchführen?
Q5 Interviewer:
Herr Präsident, dieses Interview wird in mehrere internationale Sprachen übersetzt und weltweit von Staatsmännern gelesen werden, auch von solchen, die gegen sie arbeiten. Was möchten Sie ihnen sagen?
Präsident al-Assad:
Heute gibt es viele westliche Politiker, aber nur sehr wenige Staatsmänner. Einige dieser Politiker haben das Geschichtsbuch nie angerührt oder sogar daraus gelernt, während andere noch nicht einmal von aktuellen Ereignissen wissen. Warum haben diese Politiker keine Lehren mindestens aus den letzten 50 Jahren gezogen? Haben sie nicht bemerkt, dass seit dem Vietnam-Krieg alle Kriege ihre Vorgänger gescheitert sind? Haben sie nicht gelernt, dass diese Kriege nur andere Länder zerstören oder die destabilisierende Auswirkung auf den Nahen Osten und auf andere Teile in der ganzen Welt? Haben sie nicht begriffen, dass all diese militärischen Schläge nicht zu einer Zunahme von Anhängern ihrer westlichen Politik geführt haben? Aus einer anderen Perspektive: eigentlich sollten diese Politiker wissen, dass der Terrorismus kein Trumpf ist, den man ausspielen kann wenn es gerade passt und wenn nicht ihn im Ärmel behalten. Der Terrorismus ist wie ein Skorpion, er kann unerwartet stechen, zu jeder Zeit. Daher können sie nicht den Terrorismus in Syrien unterstützen, während sie ihn in Mali bekämpfen. Man kann nicht den Terrorismus in Tschetschenien unterstützen und ihn in Afghanistan bekämpfen wollen. Um sehr präzise zu sein: Ich richte das jetzt an die westlichen Führer, nicht an alle. Wenn die westlichen Führer versuchen wollen ihre Interessen zu erreichen, sollten sie lieber auf ihre eigenen Rechte und die Stimmen der Menschen in dieser Region hören, als überall zu versuchen, Marionetten-Regime zu installieren, in der Hoffnung, dass diese hörig ihren Befehlen folgen. So würde die westliche Politik sich der Realität in dieser Region mehr annähern. Syrien wird niemals ein westlicher Marionettenstaat werden. Unsere Botschaft an die Welt ist einfach: Syrien wird nie eine westliche Marionette werden. Wir sind ein unabhängiges Land, wir werden den Terrorismus bekämpfen und wir werden frei entscheiden mit welchen Ländern wir gute Beziehungen aufbauen, die im Interesse des syrischen Volkes sind.
Q6 Interviewer:
Am Mittwoch beschuldigten die Rebellen die syrische Regierung chemische Waffen eingesetzt zu haben, einige westlichen Führer schlossen sich dem an. Was ist Ihre Antwort darauf? Erlauben Sie den UN-Inspektoren Zugang um den Vorfall zu untersuchen?
Präsident al-Assad:
Die Aussagen der amerikanischen Regierung und derer anderer westlichen Länder fanden mit solcher Verachtung und unverhohlener Missachtung statt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Es gibt keine Institution, geschweige denn eine Supermacht, die erst einen Vorwurf äußert und sich dann erst ans Sammeln von Beweisen macht. Die amerikanische Regierung machte die Anklage am Mittwoch und zwei Tage später haben sie angekündigt, erst einmal Beweise für die Anklage zu sammeln – Welche Beweise könnten es sein, wenn sie versuchen diese aus der Ferne zu finden? Die Anschuldigungen sind völlig politisiert und kommen zu einer Zeit, in der die syrische Armee Fortschritte gegen die Terroristen macht. Sie behaupten, dass das fragliche Gebiet unter der Kontrolle der Rebellen stünde und dass die syrische Armee chemische Waffen eingesetzt habe. In der Tat ist der Bereich unter der Kontrolle der syrischen Armee, es befindet sich dort ihre Positionen. Aber welches Land in der Welt würde chemische Waffen in einem Gebiet einsetzen, oder irgendwelche Massenvernichtungswaffen, wo sich die eigenen Kräfte befinden, das ist absurd!
Q7 Interviewer:
Die amerikanische Regierung hat erklärt, dass die USA eine militärische Intervention in Syrien nicht ausschließen. Vor diesem Hintergrund sieht es so aus, als würden die USA das gleiche versuchen wie im Irak. In anderen Worten: suchen die Amerikaner nach einem Vorwand für eine militärische Intervention? Präsident al-Assad: Dies wäre nicht das erste Mal, dass durch solche Behauptungen eine militärische Intervention ausgelöst wurde. Von Anfang an haben sich die USA, zusammen mit Frankreich und Großbritannien für eine militärische Intervention in Syrien bemüht. Die Ereignisse nahmen einen anderen Verlauf als von ihnen erhofft. Es gab keine Verschiebung der Interessen im Weltsicherheitsrat trotz zahlreicher Versuche mit Russland und China zu feilschen. Die negativen Ergebnisse in Libyen und Ägypten standen auch nicht zu ihren Gunsten. Die Situation in Libyen unterscheidet sich auch von der in Ägypten und Tunesien und die wiederum von der in Syrien. Jedes Land hat eine eigene Ausgangsituation und die Anwendung des gleichen Szenarios ist keine plausible Option mehr. Kein Zweifel, sie können Kriege führen, aber sie können nicht vorhersagen, wie sich dieser ausbreiten und wo es enden wird. Dies hat dazu geführt, dass sie erkannt haben, dass alle erstellen Szenarien außer Kontrolle geraten sind. Für jedermann ist es glasklar, dass das, was in Syrien passiert, nicht eine populäre Revolution für das Drängen auf politische Reformen ist. Es ist gezielter Terrorismus mit dem Ziel der Zerstörung des syrischen Staats. Was werden die Staatsmänner bei einer militärischen Intervention ihrem Volk sagen: wir intervenieren in Syrien um Terrorismus gegen den Staat zu unterstützen? Interviewer: Was werden die USA erwarten, wenn sie sich für eine militärische Intervention oder einen Krieg in Syrien einlassen? Supermächte können Kriege wagen, aber können sie diese auch gewinnen? Präsident al-Assad: Jeder Krieg seit dem Vietnam-Krieg ist gescheitert. Amerika hat viele Kriege geführt, aber sie waren noch nie in der Lage jedes politische Ziel zu erreichen. Sie werden auch nicht in der Lage sein das amerikanische Volk von den Vorteilen dieses Krieges zu überzeugen, noch werden sie in der Lage sein mit den Konzepten und Plänen die Menschen in dieser Region zu überzeugen. Weltmächte können Kriege führen, aber können sie sie auch gewinnen?
Q8 Interviewer:
Herr Präsident, wie ist Ihr Verhältnis mit Präsident Wladimir Putin? Haben Sie am Telefon miteinander besprochen? Wenn ja, was diskutieren Sie?
Präsident al-Assad:
Ich habe eine starke Beziehung zu Präsident Putin, die schon viele Jahre vor der Krise zurückreicht. Wir hören uns von Zeit zu Zeit, obwohl die Komplexität der Ereignisse in Syrien nicht einfach am Telefon besprochen werden können. (…)
Q9 Interviewer:
Planen Sie Russland zu besuchen oder Präsident Putin nach Syrien einzuladen?
Präsident al-Assad:
Es ist natürlich möglich, aber die aktuelle Priorität besteht in der Beendigung der Gewalt in Syrien. Wenn die Umstände besser wären, würde ein Besuch erforderlich sein, denn unsere Beziehungen sind gut.
Q10 Interviewer:
Herr Präsident, Russland ist gegen die US- und EU-Politik, vor allem in Bezug auf Syrien. Was wird passieren, wenn Russland jetzt einen Kompromiss eingeht? Welches Szenario wäre möglich?
Präsident al-Assad:
Die russisch-amerikanischen Beziehungen sollte nicht durch den Kontext der syrischen Krise allein betrachtet werden sondern muss in einem breiteren und umfassenderen Weise geschehen. Die USA vermuten, dass mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Russland für immer zerstört wurde. Nach dem Amtsantritt Präsident Putins in den späten 1990er Jahren begann Russland sich allmählich zu erholen und wieder seine internationale Position einzunehmen. In einer anderen Art und Weise begann der Kalte Krieg wieder.
Die USA versuchte es mit vielen Mitteln: das Streben der russischen Interessen in der Welt Einhalt zu gebieten, die russische Mentalität an die Westliche anzupassen, sowohl in Bezug auf Kultur als auch auf anderen Bestrebungen. Sie arbeiteten fleißig daran Russland an vielen Fronten zu bekämpfen, eine davon ist Syrien.
Sie wundern sich vielleicht, wie viele Russland, warum Russland weiterhin hinter Syrien steht. Es ist wichtig diesen Grund für die breite Öffentlichkeit zu erklären: Russland ist nicht dazu da Präsident Bashar al-Assad oder die syrische Regierung zu verteidigen, da das syrische Volk über ihren Präsidenten und das am besten geeignete politische System entscheiden sollte – das ist nicht das Problem. Russland verteidigt die Grundprinzipien, die es über hundert Jahre angenommen hat. Das erste ist die Unabhängigkeit und die Politik der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheit. Russland hat selbst gelitten unter solchen Einmischungen.
Darüber hinaus verteidigt Russland seine legitimen Interessen in der Region. Einige oberflächliche Analysten engen die Interessen in den Hafen von Tartus ein, aber in Wirklichkeit sind die Interessen Russlands weit bedeutender. Politisch gesehen, wenn der Terrorismus in Syrien Fuß fasst, betrifft das die ganze Region. Das hätte Auswirkung auf die Stabilität im Nahen Osten und dann auch auf Russland. Im Gegensatz zu vielen westlichen Regierungen versteht die russische Führung diese Realitäten. Aus sozialer und kultureller Sicht dürfen wir nicht vergessen, dass die Zehntausenden syrisch-russischen Familien eine soziale, kulturelle und humanitäre Brücke zwischen beiden Ländern schaffen.
Wenn Russland bereit wäre einen Kompromiss zu suchen, wie sie angedeutet haben, müsste der Blick stark getrübt sein, über mehrere Jahre hinweg. Doch der Blick Russlands ist kristallklar, deshalb wird es keinen Kompromiss geben.
(Übersetzt von der Kommunistischen Initiative in Deutschland – Montag, 26. August 2013) (Quelle: http://sana.sy/eng/21/2013/08/26/499187.htm)