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° Erzählung: Der König und die Fuden ° Montag, 16. Dezember 2013

Vor einigen Hundert Jahren saß ein kleiner König in seinem kleinen Königreich, in der Vorweihnachtszeit am kalten Kamin.

Er hatte einfach keine Goldmünzen mehr in seiner Truhe und verschuldet war er natürlich bis über beide Ohren.

In seinem Schuldturm gab es auch keinen Platz mehr und das Volk maulte, die neuen Steuern könnte man zwar versuchen zu erhöhen, aber die Gefahr eines Aufstandes war groß.

Nicht einmal mehr das Holz bringen die Bauern, jetzt ist guter Rat wirklich teuer, denn es ist bitter kalt.

Sein Hausspion erzählte dem kleinen König gerade, dass der böse Nachbar, darüber nachdachte, in den Krieg zu ziehen und somit der König auch noch seine Burg verlieren würde.

Was soll ich tun, so gebe er mir einen geschlagenen Rat? so sprach der König.

Da meldete der Hausspion sich zu Wort und sprach:

„Lieber König, wir machen Übermorgen ein großes Fest und bezahlen zuvor alle Schulden, dann haben die Leute ihren Spaß und können ihrerseits ihre Schulden zahlen und zu Weihnachten ist der Schuldturm leer, aber die Truhe des Königs wieder voll, ich weis wie man dies machen kann, das habe ich von meinem Vater gelernt!“

Der König trank seinen letzen Wein und schmatzte und schrie: „Aber wie?“

Der Hausspion erklärte die ganze Sache:

„Wenn die eine Goldkiste leer ist dann ist die andere Goldkiste voll, wir gehen hin und nehmen von der vollen Kiste, was wir tragen können.“

„Mein König, wir müssen ein ordentliches Pogrom in die Welt hexen. Da kann sich die Wut des Volkes dann an den Unschuldigen entladen und den Schuldigen, der unsere Schulden aufbewahrt, den kaufen wir uns im ganzen Trubel.“

Der König nickte und sprach: “Ja es ist Zeit für ein Pogrom, sollen die Fuden vor die Stadt getrieben werden, die Leut’ werden es gerne machen wenn sie hungern, denn die Alten wissen, dass sie dann bald wieder volle Bäuche haben werden, aber wie fängt man es richtig an?“

Da nahm der Hausspion die letzten Silbermünzen, die der König noch hatte und einige Leute vom Soldatenvolk, die er im Voraus bezahlen musste.

Dann ging er zum Schuldturm und lies alle armen Fuden frei und lud sie in das Dorfgasthaus ein, er zeigte dem Wirt sein Silber und sprach:

„Lasst bekannt machen, ich zahle eine große Runde, zu ehren des Herrn!“

Nach einigen Stunden rief der Spion:

„Das Fudenvolke hat unseren Herrn Jesus umgebracht!“

Da entstand ein Tumult und die Leute wollten schon losziehen, um die Fuden vor die Stadt zu jagen.

Da sprach ein greiser Fude aus einer dunklen Nische:

„Ach, wo, warum habt, ihr nicht eine eigene Religion? Der Jesus kam als Fremder und ging als Fremder, er wurde nicht als Fude geboren und die Römer brachten ihn zu Tode! Ein Mann ohne Vater, er hat doch keine Erblinie, so etwas kann nicht einmal ein Fude erfinden!“

Der Spion sprach im entgegen:

“Dann sage mir doch einmal, wo er herstammt, und sage auch gleich noch, ob Fuden fremde Kinder fressen!“

Da lachte der Mann mit dem weißen Bart, und sprach:

„Wir fressen keine Kinder, aber wir mögen kein Schweinefleisch, weil man es vom Menschenfleische nicht unterscheiden kann, euer Jesus kam aus Indien und ging auch wieder dahin zurück, diese Schriften fälschten die Römer, weil sie den Kampfgeist der Fuden damit brechen wollten und den aller anderen unterworfenen Völker!“

Da bestellte der Spion dem Juden ein großes Bier, und erklärte alle Leuten, die Gastwirtschaft war inzwischen voll geworden:

„Wenn das Christuskind nicht geboren wurde im heiligen Land, sondern in einem anderem fernen heiligen Land, dann können die Fuden keine Schuld an seinem Tod tragen aber wenn die Fuden keine Kinder fressen, töten sie diese Unschuldigen dann aus Glaubensdingen?“

In der Ecke wurde es still, ein Räuspern konnte man hören:

„Meinst du die Geschichte von Isaak, aber Gott hat doch …!“

Da schrie der Spion:

„Ein Teufel wer einem Vater befiehlt, seinen kleinen Sohn, den Hals durchzuschneiden, auch wenn er es im letzten Augenblick auch abwenden möge, der Tempel ist ein Blutstein für Kinderblut, geht und jagt diese Mörder aus der Stadt und nehmt von ihnen all ihr Eigentum!“

Da stürzte der Pöbel los und ergriff die Fuden und prügelte wohl viele von ihnen zu Tode, sie hatten mangels Brot, auch keine Kraft sich wehren zu können.

Der reiche Kaufmann öffnete die Tür und kaufte sich und seine Familie frei, die Schuldscheine des Königs wurden verbrannt, aber nicht alle, sein Gold wurde ihm gestohlen aber ein Rest verblieb bei ihm.

Am nächsten Tag verkündete der König ein großes Fest, die Schulden tilgte er und der Kaufmann konnte die seinen eintreiben, das Geschäft endet nicht.

So kommt die Lüge immer in Wahrheitsmantel einher, aber der Zweck heiligt immer auch die Mittel.

Dann kamen im stillen die Fuden zurück und weinten ihres Unglücks wegen, aber da in den folgenden Monaten der Markt wieder den Flötenmann in seiner Mitte einließ, der König seine Soldaten zahlen konnte und der Wirt zufrieden war, der dicken Zechen wegen, wurde alles schnell wieder vergessen.

Da hörte der König im Nachbarland dies, ein Hausspion diente ihm seine Dienste an, wenn er ihn dafür auch fürstlich ihn bezahlen wolle!

Der König sprach:

“Wenn ich nun nicht die Fuden vor die Stadt jagen möchte, aber auch nicht dem Kaufmann seine gefüllte Kiste gönne, wäre es dann nicht einfacher nur den Kaufmann zu hängen?“

Der erfahrene Hausspion lachte und sprach:

„Und wer leiht dir dann Geld?“

Der große König wirkte sehr bedächtig:

„Wohl gesprochen, aber wie mache ich es, das mein Land glücklich ist und ich noch Glücklicher und mir niemand Geld leihen muss?

Da sprach der Spion:

„Dann darf das Geld in keiner Kiste faulen, verrufe es jedes Jahr, mache eine neue Prägung und wer das Neue haben will, der gebe 12 vom Alten und bekomme 9 vom Neuen, kein Steuereintreiber wird mehr nötig sein und kein Wucher wird dich mehr ersticken!“

Der weise König ernannte den Spion zu seinem Schatzmeister und nach nicht langer Zeit erklärte er seinem armen Nachbarn den Krieg, dessen Leute wollten aber nicht kämpfen, so gab er ihnen zu essen und zu trinken und zwei Männer ritten aus der Stadt.

So ging es dem neuen Land immer besser, die Nachbarn wollten auch immer Geld in der Kasse haben, so machten sie es ähnlich.

Aber weil die Leute nun dicke Bäuche hatten und krank vom vielen fressen waren, so vergaßen sie ihre Geschichte und kümmerten sich nur noch um sich selbst.

Eines Tages kamen Leute in das Land mit Kisten voller Gold, jeder der davon haben wollte bekam es auch, zu einem kleinen Zins, einem sehr kleinen Zins.

2 PDF – die wahre Geschichte

Autor auf XinXii

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