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° Zitate zu Silvio Gesell ° Mittwoch, 19. Juli 2023
freigeldpraktiker, freiwirtschaft, geld, kultur, logik, macht, positiv
Zitate zu Silvio Gesell:
Albert Einstein
Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.
H.G.Wells, Historiker:
Gesells Name wird ein führender Name in der Geschichte sein, wenn sie einst entwirrt sein wird
Dr. Oskar Stillich
Nationalökonom an der Humboldt-Universität:
Gesell hat im Reiche der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Originales geschaffen, trotzdem oder weil, er ein Autodidakt ist
Gerade deshalb, weil es sich nicht um einen durch eine regelrechte wissenschaftliche Schule gegangenen Theoretiker handelt, muß das, was er geleistet hat, umso höher bewertet werden.
Die Schriften Gesells enthalten viel wissenschaftlich Wertvolles und Fruchtbares, das nicht wieder aus dem Bestande der Geldlehre verschwinden wird.
Prof. Dr. John Maynard Keynes
Nationalökonom an der Universität Cambridge:
Der Zweck von Gesells Buch als Ganzes kann als die Aufstellung eines antimarxistischen Sozialismus beschrieben werden, eine Reaktion gegen das laissez-faire, auf theoretischen Grundlagen aufgebaut, die von jenen von Marx grundverschieden sind. Ich glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird. Das Vorwort zu `Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld´ wird dem Leser, wenn er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. Die Antwort auf den Marxismus ist nach meiner Ansicht auf den Linien dieses Vorwortes zu finden.
Prof. Dr. Joachim Starbatty
Nationalökonom an der Universität Tübingen:
Die Wirtschaftswissenschaft hat Silvio Gesell tiefe Einblicke in das Wesen des Geldes und des Zinses zu verdanken, jedoch ist Silvio Gesell von der nationalökonomischen Zunft immer als Sonderling betrachtet worden. Er war ja auch kein Professor – und das ist schon verdächtig. Entscheidend ist, daß die grundsätzlichen Ideen, die ordnungspolitischen Ideen von Silvio Gesell richtig und vorbildhaft sind.
Prof. Dr. Oswald Hahn
Nationalökonom an der Universität Erlangen-Nürnberg:
Silvio Gesell hat es verstanden, klar und verständlich zu schreiben – eine Gabe, die sowohl den reinen Theoretikern und Reformern wie auch machen Praktikern unserer heutigen Zeit weitgehend abgeht. Die `Natürliche Wirtschaftsordnung´ ist auch heute noch lesenswert… Gesell entwickelte geniale Konzeptionen und wurde vergessen, während die jeweiligen weniger genialen Zeitgenossen einige Generationen blendeten, ehe sich auch hier die Vorstellung einer Falsifizierung durchsetzte.
Prof. Dr. Irving Fisher
Nationalökonom an der Yale University:
Freigeld könnte der beste Regulator der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sein, die der verwirrendste Faktor in der Stabilisierung des Preisniveaus ist…. Ich bin ein bescheidener Schüler des Kaufmanns Gesell.
Prof. Dr. Maurice Allais
Nationalökonom an der Universität Paris/Frankreich:
Wir wollen hier ganz besonders den Bahnbrechern wie Proudhon, Walras und Silvio Gesell unsere Hochachtung bezeugen, die die größte Versöhnung von Individualismus und Kollektivismus vollbracht haben, auf der die von uns angestrebte Wirtschaftsordnung beruht.
Prof. Dr. Hans-Christian Binswanger
Nationalökonom an der Hochschule für Wirtschafts- und Soziaiwissenschaften St. Gallen/Schweiz:
Gesell ist der Begründer der `Freiwirtschaftslehre´, ein ökonomischer Ousider, der jedoch von Keynes in gewissem Sinne als Vorläufer anerkannt wurde. Er wird daher auch heute vor allem als Keynesianer, ja geradezu als Hyper-Keynesianer interpretiert, d.h. als Vertreter einer schule, die im Interesse einer Krisenvermeidung einen möglichst tiefen (nominalen) Zins propagiert. Gesell hat aber auch erkannt, daß mit der Reduktion der Zinssätze ein Krisenproblem allein nicht lösbar ist. (…) Gesell schlägt deswegen als notwendiges Korrelat zur Einführung des `Freigeldes´ (…) die Einführung des `Freilandes´ vor. (…) Das Hauptwerk von Gesell trägt daher auch den Titel `Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland (!) und Freigeld´ . Es zeigt sich, daß man nie die reale Seite der Wirtschaft – d.h. die Beanspruchung des Bodens bzw. der Ressourcen – aus dem Auge verlieren darf, selbst wenn man den monetären Faktoren die primäre Bedeutung beimißt. Das hat Gesell deutlicher erkannt als Keynes.
Prof. Dr. Dudley Dillard
Nationalökonom an der Universität Maryland/USA:
Gesells Standort ist sowohl antiklassisch als auch antimarxistisch(…) Die Einmaligkeit der Gesellschen theoretischen Untersuchung erklärt sich aus seiner Einstellung zur Sozialreform. Nur unter der Berücksichtigung seines Allgemeinen Blickwinkels als Reformer kann seine Theorie verstanden werden.(…) In einigen wichtigen Punkten ist seine Analyse nicht voll entwickelt, aber im allgemeinen ist sein Modell einwandfrei.
Heinz Nixdorf:
Silvio Gesell hat mich in meinen jungen Jahren beeindruckt. Die Ratlosigkeit der Politiker von heute macht die Arbeiten von Silvio Gesell immer moderner.
Luise Rinser:
Da gibt es das sogenannte Experiment Wörgl. Das muß man nachlesen, da gibt es Bücher drüber. Das Experiment ist abgewürgt worden vom österreichischen Staat…Ich würde allen raten, sich mit der Wirtschaftslehre von Silvio Gesell zu befassen.
Erich Mühsam:
Gesells theoretische Leistung ist aber mit dieser Stille um seinen Fortgang nicht abgetan, und wie bedeutungsvoll die Leistung war, wird dann erkannt werden, wenn sie in der Praxis erprobt werden wird. Gustav Landauer wußte, was er tat, als er vor elf Jahren empfahl, die Revolutionierung des Gekldwesens der Räterepublik Bayern dem an Proudhon geschulten, dabei ganz selbstständigen Denker Gesell anzuvertrauen
Silvio Gesell war ein sozialer Wegbahner von größtem geistigen Wuchs; der Spott der Börsenpraktiker und das Gelächter der Marxisten können seine Bedeutung als Vorkämpfer gerechter und freiheitlicher Gesellschaftsgestaltung nicht mindern. Die Zeit revolutionärer Verwirklichung wird dem Toten vieles abzubitten haben, was die Zeit dogmatischer Unbelehrbarkeit an dem Lebenden und damit zugleich an sich selbst gesündigt hat. Der Weg der Menschheit zur anständigen Gemeinschaft wird mit mancher Fuhre Erde aus dem Garten Silvio Gesells gestampft sein.
Prof. Dr. Felix G. Binn
Gesamthochschulbereich Düsseldorf, Fachbereich Wirtschaft:
Eine fast unüberwindliche Mauer hat bislang den breiten Zugang zu Silvio Gesells Ideenwelt versperrt. Diese Vorurteile wurden gebildet in einer Zeit, die Begriffe wie Demokratisierung des Lebens, Leistungsgesellschaft, Pluralismus, Sozialverpflichtung nicht kannte. In einer solchen "gut bürgerlichen“ Zeit mußten diese Begriffe, die uns heute selbstverständlich scheinen, revolutionäre Schreckgespenster par exellance sein
Auch Gesell verwendete diese Worte nicht; er meinte sie aber! Gleichzeitig meint er, daß vordemokratische Privilegien in der Geldverfassung und im Bodenrecht keine Basis für unsere Demokratie bilden, schlimmer noch, unserer Gesellschaft die Krisen bescheren und sie jedesmal in ihren Grundfesten erschüttern.
Neben denen, die diese Zusammenhänge geistig nicht bewältigen, stehen diejenigen, die sich in diesem System zum eigenen Vorteil etabliert haben und an einer Änderung kein Interesse haben.
Ihnen hinzu gesellt sich die Schar der Brotgelehrten und Vertreter der herrschenden Lehre, die sich im wertfreien Elfenbeinturm mit der Beschreibung und statistischen Erfassung volkswirtschaftlich- wissenschaftlicher Phänomene beschäftigen, die sie im übrigen nach naturwissenschaftlichem Denkmodell in den Ursachen als unbeeinflußbar hinnehmen. Ihnen allen stellt Gesell sein Konzept entgegen.
Albert Einstein:
Ich erfreue mich an dem glänzenden Stil von Silvio Gesell. … Die Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten läßt, würde zur Bildung von Eigentum in anderer wesentlicherer Form führen.
Karl Winfried Klemm
Irgend ein Blogger
Silvio/Gesell beschreibt eine perfekte Marktwirtschaft und ihre natürlichen Monopole (Vergesellschaftet), er beschreibt eine Gesellschaft die ihre Geldmenge als auch den Geldumlauf direkt steuern kann, somit zu einer Gaußschen Glockenverteilung des Wohlstandes kommt. Das Ziel ist eine freiheitliche Gesellschaft ohne Zwang zum Zwangswachstum.
Nun, einige Wirtschaftswissenschaftler anerkennen ja Gesell, aber viel wurde damit nicht erreicht und Gesell selber blieb ja auch stecken, weil er den Weg von unten nicht sah und die Macht der Nutznießer des Zinsgeldmonopols und des Rattenschwanzes der sekundären Monopole unterschätzte. Damit versperrte er auch seinen Anhängern den richtigen Weg. So leicht ist der Weg von unten auch nicht. Da sind Jahrtausende Irrweg dazwischen.